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unknown spin

Es gibt nur ganz wenige passende Tage für die Musik der Charalambides. Ihre neue Platte "Unknown Spin" bildet da keine Ausnahme. Das Album beginnt mit einem 30-minütigen ultradepressiven Instrumentalstück. Schon die ersten Minuten dieser atonalen Phobie sind vollkommen verstörend - nachdem aber nach knapp sieben Minuten die Stimme von Christina Carter einsetzt, wird der Titeltrack noch kakophonischer und deprimiert vollends. Die depressive Atonalität, die auf dem minimalen Einsatz von Instrumenten (fast ausschließlich Gitarren), den wortlosen Gesangslinien und dem Ausloten musikalischer Grenzen basiert, ist typisch für das texanische Trio. Entfernt erinnern sie an die frühen Platten von His Name Is Alive, mit denen sie auch ihre leisen Jazzanklänge teilen. Die Charalambides führen jedoch atonale Klänge in weitaus depressivere Welten und sind damit wirklich schwer hörbar.

Die drei darauffolgenden Tracks unterscheiden sich maßgeblich nur durch die Länge, wodurch "Unknown Spin" wenig Abwechslung bietet und somit sicherlich nicht zu den besten Alben der Charalambides zählt. Dennoch sei die Platte all jenen ans Herz gelegt, die a) Joy Division zur täglichen Entspannung hören, b) das 1969er Psychedelic-Album "An Electric Storm" von The White Noise zu ihren Lieblingsplatten zählen oder c) schon immer wissen wollten, wie Godspeed You Black Empereor!, die Cocteau Twins und His Name Is Alive in Halbtonschritten klingen.

Das Album erschien im Übrigen bereits 2002 als "Untitled" auf dem Label Wholly-Other als streng limitierte CD-R - nun veröffentlicht das grandiose Chicagoer Label Kranky dieses avantgardistische Werk.

[tvd]

 

Year 2003
Label Kranky
Cat.No. KRANK061 (CD)
Wholly-Other: W.O. 2002:1 (CDR)]

Tracklisting
01. Unknown Spin
02. Voice Within
03. Magnolia
04. Skin Of Rivers

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Kranky:
http://www.brainwashed.com/
kranky/

Wholly-Other:
http://www.wholly-other.com/

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