musique deluxe LAïS & LUDO VANDEAU

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laïs and ludo vandeau-
a la capella

Laïs sind Jorunn Bauweraerts, Annelies Brosens und Nathalie Delcroix aus dem belgischen Kalmthout. 1998 veröffentlichten sie ihr erstes selbstbetiteltes Album randvoll mit traditionellen Folksongs in modernem Gewandt - und gemeinsam mit dem Nachfolgealbum "Dorothea" zählt es nach wie vor zu den besten und spannendsten zeitgenössischen Folkalben. Leider teilen Laïs das Schicksal vieler Bands aus den Nachbarländern, dass sie in Deutschland bis auf eine kleine Fangemeinde keinen weiteren Erfolg haben. Dank gilt sicherlich auch den Plattenfirmen, die sich nicht gerade um solch herausragende Künstlerinnen kümmern...
Laïs steht für 'Stimme' und bezieht sich ebenfalls auf die mittelalterlichen 'laïs' - erotische Spielmann-Lieder. Und Stimme ist auch das Kapital der drei jungen Frauen von Laïs - wer jemals das Glück hatte, sie live zu erleben, der wird ihre herausragende Begabung schätzen.
Nah liegt es also, ein Acapella-Album aufzunehmen. Wie gewohnt haben sich Laïs zumeist traditionelle Folksongs herausgepickt. Daneben aber nehmen sie sich auch immer zeitgenössischen Kompositionen an - so covern sie dieses Mal Neil Youngs "After The Goldrush". Das vorliegende Minialbum haben sie gemeinsam mit Ludo Vandeau aufgenommen, der an einigen Stellen den männlichen Gesangspart übernimmt. Weshalb er aber gleichberechtigt neben Laïs erscheint und auch das Backcover gemeinsam mit den drei Musen teilen darf, bleibt ein Rätsel. Zumal seine Stimme den Stimmen von Laïs nicht wirklich ebenbürtig ist. Auch diesmal singen Laïs in mehreren Sprachen: neben Flämisch auch Französisch und Englisch. Dennoch ist "A La Capella" im Vergleich zu den beiden Vorgängeralben schwächer ausgefallen. Dies liegt zum einen sicherlich an den fehlenden musikalischen Arrangements, zum anderen aber auch an der teilweise nicht ganz so gelungenen Liederauswahl. Sakral beginnt es mit "Tria Cantica Eucharistica", das sicherlich auch einen Platz auf der Dead Can Dance-Platte "Aion" gefunden hätte. Herausragend sind die Songs, in denen Laïs alleine den mehrstimmigen Gesang übernehmen. Insbesondere "De Reiziger" und das wunderschöne "May Morning Dew" sind hier zu erwähnen. "After The Goldrush" hingegen kommt nicht ganz an das Original heran. Es wäre unter dem Strich sicherlich gelungener gewesen, ohne männlich Stimme auszukommen. Dennoch ist es schön, dass es endlich neue Songs von Laïs gibt und live werden sie sicherlich auch diese beeindruckend wiedergeben. Freuen wir uns also über die schönen Momente des Minialbums und verbleiben sehnsüchtig wartend auf ein wirklich neues Album!

[tvd]

Year 2003
Label Virgin
Cat.No. 583582 (CD)

Tracklisting
01. Tria Cantica Eucharistica
02. De Reiziger
03. After The Goldrush
04. Belle (Je M'en Vais)
05. May Morning Dew
06. Tjanne
07. Wee Mij
08. Kabouter Kiekeboe

Standout Tracks
De Reiziger
May Morning Dew

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