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r.e.m. -
around the sun

R.E.M. sind schon lange nicht mehr die Jungs aus Athens, Georgia, sondern eine absolut feste Größe im Geschäft. Vor 21 Jahren erschien "Murmur" und erschloss damals ganze Dimension amerikanischer Musik neu. Vor drei Jahren aber musste sich die stets wohlwollende und immer weiter wachsende Fangemeinde das doch sehr medioker ausfallende "Reveal" gefallen lassen. Diesem Longplayer läßt sich nur zu Gute zu halten, dass man "Up" seitdem als einen entschuldbaren Aussetzer einordnen darf.
An diesen Tatsachen muss sich das 13. Album "Around The Sun" messen lassen und provoziert letztendlich die eine Frage: Schaffen sie es nochmal oder sind R.E.M. am Ende?
Die Antwort darauf wird entscheidend von der Haltung beeinflusst, die der Musikfreund zu R.E.M. einnimmt. Mochte er sie noch nie, findet er mit "Around The Sun" eine solide Bestätigung für seine Meinung. Dem Hörer, der sie immer schon sympathisch fand, wird die Platte nicht weh tun. Sieht er aber in R.E.M. die Band, die zu Zeiten ihres I.R.S.-Deals fünf grandiose Alben einspielte und damit lange vor der Entwicklung der neueren Alternative-Country-Schubladen einen furiosen Zitateschatz amerikanischer Musik barg, dann wird dieser Musikfreund eines konstatieren: R.E.M. überzeugen nicht mehr.
Viele Platten gewinnen mit der Zeit, viele muss man sich einfach erhören. Auf "Around The Sun" sucht man auch beim zehnten Hören vergeblich nach dem, was bleiben mag. "Leaving New York" und "Final Straw" fallen zwar immer wieder auf und schaffen es, das man sich 2004 noch für R.E.M. interessiert. Auch "Electron Blue" und "Highspeed Train" können noch ein wenig von dem, was früher mühelos ganze Alben schafften: Die Platte immer wieder hören zu wollen. Aber Songs wie "The Ascent Of Man" und auch der Titelsong erreichen ganz einfach nicht die Höhen vergangener Tage, es drängt sich gerade bei diesen beiden Stücken auf, dass R.E.M. es einfach vermutlich einmal besser konnten, aber vieles verlernt haben. Weder die Harmonien, noch der Refrain lassen die Faszination früherer Werke aufkommen. Auch das so wundervoll stimmig anhebende "I Wanted To Be Wrong" schafft dann doch nicht die letzte Hürde.
"The Outsiders", das anfangs sehr gefällig dahinperlt, stellt dann auch noch einen Totalausfall auf dem Album dar. Mit Q-Tip, einst Mitstreiter der großartigen A Tribe Called Quest, holte man sich einen Gast an Bord, der in seinen Gefilden weit mehr zu überzeugen weiß. Diese Überflüssigkeit hätte man gern verhindert, zumal die Berührung mit dem HipHop doch schon 1991 peinlich wurde, als sich KRS-One an der Seite von Mr. Stipe durch den "Radio Song" krakeelte.
Schade also. Übrigens: Der Special Edition liegen 14 Poster bei, und auf der Homepage lassen sich viele Songs als Klingeltöne herunterladen. Danke schön.

[oj]

 

Year 2004
Label Warner
Cat.No. 9362-48894-2 (CD) / 9362-48906-2 (CDlim) / 9362-48894-1 (2LP)

Tracklisting
01. Leaving New York
02. Electron Blue
03. feat. Q-TIP - The Outsiders
04. Make It All Ok
05. Final Straw
06. I Wanted To Be Wrong
07. Wander Lust
08. The Boy In The Well
09. Aftermath
10. High Speed Train
11. Worst Joke Ever
12. The Ascent Of Man
13. Around The Sun

Standout Tracks
Leaving New York
Final Straw

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