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laïs -
douce victime

Die flämischen Chanteuesen haben ein bezauberndes Album eingespielt.

"Douce Victime" ist das dritte Album der drei zauberhaften Chanteusen aus dem belgischen Kalmthout (das im vergangenen Jahr veröffentlichte Minialbum "A La Capella" nicht mitgezählt). Seit sie 1998 ihr erstes selbstbetiteltes Album veröffentlichten, zählen Laïs zu Recht zu den besten zeitgenössischen Folkbands. Insbesondere ihr Harmoniegesang und ihre Auswahl zumeist traditioneller Folksongs sind grandios. Auch auf "Douce Victime" halten Laïs die von ihnen hochgesetzte Messlatte mühelos und überraschen mit einer äußerst modernen Produktion. Die in flämisch und französisch gesungenen Lieder, basieren - mit Ausnahme von "Al Béole 17" und "Hymne" (Laïs), "Marieke" (Jacques Brel) und "Opzij" (Herman van Veen) – alle auf Texten traditioneller Volkslieder, welche abwechselnd humorvoll oder herzzerreissend sind und ganz sicherlich keine Berührungsangst mit dem Kitsch kennen. Die Musik stammt ausschliesslich aus der Feder von Laïs - auch wo dies nicht vermerkt ist, kann man die Originalversionen (Brel) eigentlich nicht erkennen.

Als Auftakt zur aktuellen Platte haben Laïs das mehrstimmig gesungene tanzende "Marie Madeleine" gewählt. Bereits hier zeigt sich neben der ausgereiften Produktion der Platte die Vielschichtigkeit der Musik, die nicht davor zurückscheut, Folk mit modernen Klängen zu instrumentieren und zu umspielen. Aufgenommen haben sie die Songs diesmal nicht nur in Belgien, sondern auch in den ehrwürdigen Abbey Road Studios. Als Produzent haben sie Wouter van Belle gewinnen können – interessant, dass die Abbey Road Aufnahmen durch Jon Kelly durchgeführt wurden, der zu Beginn der 80er Jahre mit Kate Bush aufnahm. Die geschmackvollen Orchesterarrangements stammen von Andrew Powell, der auf diesem Gebiet schon Ende der 70er Jahre Pionierarbeit leistete (wiederum beispielsweise mit Kate Bush auf ihrem Debutalbum "The Kick Inside").

Die erste Single ist das hypnotisch-eingängige, arabisch(!) märchenhaft anmutende "Rinaldo", das zumindest im benachbarten Belgien die Charts stürmen konnte und es auch hierzulande verdient hätte, zu einem Hit zu werden. Ebenso eingängig sind das melancholisch treibende "Wanhoop Van Een Wees" und der reduziert-pulsierende Tanz "La Plus Belle De Céans". Daneben aber zeigen Laïs wie beim acapella gesungenen "Jasio U Pana" ihr Herz für sakrale Musik und bei "Klacht Van De Verstoten Minnares" die traurige Seite des Folk. "Douce Victime" ist ein wirklich tolles Album – nicht überraschend sicherlich, sind doch beide Vorgängeralben bereits outstanding. Die ausgereifte Produktion und die behutsame moderne Instrumentierung steht den Liedern gut und macht "Douce Victime" zu einem Erlebnis, das bei jedem Hören der Platte zunimmt!

[es/tvd]

 

Year 2004
Label Virgin
Cat.No. 07243 578333 2 5 (CD)
 

Tracklisting
01. Marie Madeleine
02. Rinaldo
03. Jasio U Pana
04. Wanhoop Van Een Wees
05. Klacht Van De Verstoten Minnares
06. Opzij
07. Marieke
08. La Plus Belle De Céans
09. Al Béole 17
10. De Drie Maagdekens
11. Dormez, Dormez
12. Hymne

Standout Tracks
Rinaldo
Marie Madeleine
Wanhoop Van Een Wees
La Plus Belle De Céans
Klacht Van De Verstoten Minnares

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Laïs:
http://www.lais.be/
Virgin Belgium:
http://www.virginmusic.be/
Wildboar:
http://wildboarmusic.com/

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